Schritt 1: Blutentnahme
- Dem Patienten/ der Patientin wird im Krankenhaus Blut entnommen.
- Die weißen Blutzellen (Leukozyten), zu denen auch die T-Zellen gehören, werden herausgefiltert.
- Die anderen Blutbestandteile erhalten die Patientinnen/Patienten wieder zurück.
- Diesen Prozess nennt man Leukapherese (mehr dazu hier)
Schritt 2: Herstellung der CAR-T-Zellen
- Die T-Zellen werden aus den weißen Blutzellen herausgefiltert, tiefgefroren und in spezialisierte Labore geschickt.
- Im Labor werden die körpereigenen T-Zellen zu CAR-T-Zellen molekulargenetisch verändert, also quasi „umprogrammiert“ (mehr dazu hier), damit sie Tumorzellen spezifisch erkennen und zerstören können. Anschließend wird für eine Vermehrung der CAR-T-Zellen gesorgt.
- Die so hergestellten CAR-T-Zellen werden – wiederum tiefgefroren –zurück ans Krankenhaus geschickt.
Schritt 3: Chemotherapie
- Bevor den Betroffenen die CAR-T-Zellen verabreicht werden, erfolgt eine Chemotherapie. Sie dient dazu, die Aktivität der Tumorzellen, aber auch die Anzahl der körpereigenen Immunzellen zu verringern. So haben die neuen CAR-T-Zellen mehr „Platz“, um sich nach der Infusion im Körper weiter zu vermehren (siehe Schritt 4).
- Man nennt diese Chemotherapie lymphozytendepletierende Chemotherapie oder kurz Lymphodepletion.
Schritt 4: Infusion
- Die CAR-T-Zellen werden aufgetaut.
- Anschließend werden sie dem Patienten/ der Patientin mittels Infusion zugeführt.
- Dabei erhält jeder Patient/ jede Patientin seine eigenen veränderten T-Zellen zurück.
- Als Vorbereitung vor der Infusion erhält der Patient/ die Patientin vorbereitende Medikamente wie Paracetamol oder Antihistaminika verabreicht. So sollen Infusionsreaktionen und Fieber vermieden werden.
- Im Körper vermehren sich die CAR-T-Zellen und bilden auch langfristig ein Schutzschild gegen die im jeweiligen Krankheitsfall erfasste bösartige Erkrankung.
Schritt 5: Nachbehandlung
- Die ersten 10-14 Tage nach der CAR-T-Zell-Infusion bleiben die Betroffenen im Krankenhaus. So kann überwacht werden, ob die Behandlung anschlägt und ob eventuell Nebenwirkungen auftreten.
- Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus sollten sich die Betroffenen für ca. 3 Wochen in Reichweite des Krankenhauses, in dem sie die CAR-T-Zelltherapie erhalten haben, aufhalten (das bedeutet max. 2 Stunden Anfahrtszeit).
- In den ersten acht Wochen nach der CAR-T-Zell-Infusion sollten jene Patienten und Patientinnen, bei denen eine neurologische Nebenwirkung aufgetreten und die daher eine entsprechende Therapie erhalten haben, nicht am Straßenverkehr teilnehmen, keine gefährlichen Maschinen bedienen und sich körperlich schonen.
- Der Therapieerfolg kann im Anschluss in bestimmten zeitlichen Abständen durch bildgebende Untersuchungen festgestellt werden.
Überbrückungstherapie als möglicher Zwischenschritt
Die Herstellung der CAR-T-Zellen im Labor dauert ca. 4 Wochen. In dieser Zeit kann eine sogenannte Überbrückungstherapie erforderlich werden. Das können unterschiedlich Therapieformen sein: eine kleine lokale Bestrahlungstherapie, der Einsatz neuartiger Tabletten, die auf die Wachstumshemmung der entarteten Zellen abzielen wie Brutin´sche Kinase Inhibitoren (BTKInhi.) oder vielleicht Antikörper- und Chemotherapie-basierte Therapiemethoden oder aber auch lediglich kurzfristige Kortisongaben. Diese dienen dazu, die Erkrankung bis zur Infusion der CAR-T-Zellen zu stabilisieren. Sie ist nicht bei allen Patienten/Patientinnen erforderlich, aber bei vielen. Diese Therapiemethoden ersetzen nicht die erforderliche lymphozytendepletierende Chemotherapie (siehe Schritt 3)